27. September 2016
Bauverwaltung nicht glücklich mit Gewerbegebiet Altdorf
Recyclingbetrieb will erweitern
In Altdorf soll das Gewerbegebiet "Alte Ziegelei" überplant und auf den dort bereits in Betrieb befindlichen Recyclingbetrieb angepasst werden. 
Dieser Betrieb plant eine Vergrößerung - unter anderem den Bau einer Maschinenhalle sowie ein Büro- und Wohngebäude mit einer Firsthöhe von über 15 Metern - , dazu ist die Änderung des Bebauungsplans notwendig. Die Unterlagen dazu wurden sowohl der Orts- als auch der Stadtverwaltung mit der Bitte um eine Stellungnahme übergeben. Ortsvorsteher Gerhard Syring-Lingenfelder hat grundsätzlich keine Bedenken gegen dieses Vorhaben, beschreibt es doch im Kern eine schon bestehende Situation. Bedenklich ist die Lärm- und Staubemission in dem nur 300 Meter von der Duttweiler Wohnbebauung angesiedelten Betrieb. Allerdings seien die gesetzlichen Mindestabstände engehalten. Bei Südwind und trockenem Wetter werden Staubfahnen nach Duttweiler geweht und Anwohner berichten von einem Betrieb der Anlage bis tief in die Nacht.
Der Ortsvorsteher machte die Verwaltung darauf aufmerksam, dass es bei Ausweisung der Ausgleichsflächen, dem Anschluss an die Kanalisation und der Ausweisung der zu lagernden Menge nach seiner Ansicht noch Handlungsbedarf besteht. Dies sieht die Bauplanung in Neustadt mit ihrer Stellungnahme genauso, der öffentlich tagende Bauausschuss hat dieser jetzt zugestimmt.
Volker Klein, Leiter der Bauabteilung, meinte dazu dass eine Firsthöhe von maximal zehn Metern verträglich sei, ebenfalls muss die Höhe des Schuttberges festgelegt werden. Nur Kopfschütteln hat Volker Klein nach einem Bericht der Rheinpfalz für zwei andere Details des Entwurfs übrig. Vorgesehen ist das Anlegen von Ausgleichsfläche unter anderem auf Mußbacher Gemarkung. Es handelt sich dabei um ein brachliegendes Gelände mit Wildwuchs in Privatbesitz, das von Gärten umgeben ist. Es ist im Neustadter Flächennutzungsplan bisher als Fläche für Freizeit und Erholung ausgewiesen. „Da erlaube ich mir den Hinweis nach Altdorf, dass die Planungshoheit alleine bei der Stadt Neustadt liegt“, so Klein. Für ebenso ungewöhnlich hält es Klein, dass das Abwasser über eine private Pumpstation am Ortseingang von Duttweiler in das Kanalnetz des Eigenbetriebs Stadtentsorgung Neustadt (ESN) fließen soll. „Mit dem ESN hat niemand gesprochen. Für Abwasser aus Altdorf ist grundsätzlich die Verbandsgemeinde Edenkoben zuständig“, so Klein. Auch Oberbürgermeister Hans Georg Löffler ist irritiert: „So macht man das nicht. Ich hätte mir gewünscht, dass Edenkoben und Altdorf das Gespräch suchen.“
Und Christoph Bachtler (FWG) setzt noch einen drauf, denn er hält die Stellungnahme der Verwaltung für „viel zu friedlich formuliert“. Neustadt tue sich schwer mit jeder Ansiedlung im Außenbereich und solle jetzt zulassen, dass Duttweiler einen solch überdimensionierten Baukörper vor die Nase gesetzt bekomme.
Pressespiegel
So hoch wie fünf Stockwerke Rheinpfalz, 30.09.2016