17. Februar 2017
Haßlocher Liste sieht Wassergewinnung gefährdet
Altlasten in Benzenloch
Die Haßlocher Liste HLL plädiert nach einem weiter dafür, die Wassergewinnung im Benzenloch zugunsten von zusätzlichen Brunnen im Haßlocher Mittelwald einzuschränken. Sie verweist dabei auf die ungeklärte Altlastenproblematik im Wasserschutzgebiet Benzenloch. Nach Recherchen der HLL wurde bereits 1988 die Trinkwasserversorgung Haßlochs aus dem Benzenloch als gefährdet eingestuft (siehe: Förderquote soll nicht erhöht werden, vom 30. Januar 2017). Maßgeblich hierfür seien Altlasten wie Ölfässer, Autowracks, Teerdecken aus dem Straßenbau, Batterien, Farbreste, Arzneimittel, Metall- und Kunststofffässer sowie Munition und Brandbomben in verfüllten Bombentrichtern. Die zu entsorgende Menge auf einem Areal - ausschließlich in der Gemarkung Lachen-Speyerdorf) von 20.000 Quadratmetern liegt nach den Unterlagen von 1989 bei 1500 bis 2000 Tonnen. Bereits in den 1990er Jahren sei deshalb von einer ökologischen Zeitbombe berichtet worden. Im Altlastenkataster von 1990 sind 39 potenzielle Gefahrenstellen für das Wasserschutzgebiet Benzenloch registriert worden. Von den zuständigen Behörden sei bis heute nichts unternommen worden, obwohl die Problematik bekannt sei, schreibt die HLL.
Die Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Süd bestätigte in einem Rheinpfalz-Artikel, dass sich in dem geplanten Wasserschutzgebiet Benzenloch die ehemalige militärisch genutzte Liegenschaft Edon-Kaserne mit Flugplatz, Standortübungsplatz, Munitionslager und Schießstand befindet. Die Liegenschaft sei im Jahr 1992 von den französischen Streitkräften an die deutschen Behörden übergeben, der Altstandort erfasst und bewertet worden. Dabei ist nur vereinzelt Handlungsbedarf festgestellt und Sanierungsmaßnahmen durchgeführt worden. Auch für die Neuausweisung und Erweiterung des Wasserschutzgebiets wurden die grundsätzlichen Kriterien für die Neuausweisung erfüllt, so die Rheinpfalz, das Verfahren zum Erlass der Rechtsverordnung für dieses Wasserschutzgebiet wurde eingeleitet und läuft noch. Ende der 1980er Jahre wurden zwar Planungen für die Gewinnung von Trinkwasser im Mittelwald durchgeführt, aber nach Angaben der SGD nicht weiter verfolgt, da kein Bedarf für die Errichtung einer zweiten Wassergewinnung für Haßloch bestand.
Pressespiegel
„Giftcocktail“ oder „keine Gefährdung“? Rheinpfalz, 17.02.2017