20. April 2020
Held im Hintergrund
Peter Brauch im Portrait
In ihrer Serie "Helden im Hintergrund" poraitierte die Rheinpfalz Peter Brauch. Er wohnt seit einiger Zeit in Duttweiler, ist aber seit 50 Jahren Mitglied beim SV Gommersheim und dort unter anderem seit 25 Jahren in der Jugendarbeit tätig:
Vor rund 50 Jahren trat Peter Brauch dem SV Gommersheim bei. Die Liebe für die Arbeit mit Jugendlichen und das Ehrenamt bei seinem Verein hält vermutlich ein Leben lang. Wer ist dieses Allroundtalent, das auch noch als Platzwart tätig ist?
In Gommersheim geboren, lebt Peter Brauch heute in Duttweiler</span>. Nach der schulischen Laufbahn erlernte er den Beruf des Bäckers. Später arbeitete er 32 Jahre lang in der Reifenbranche. Seit Februar 2019 ist der 55-Jährige bei der Stadt Neustadt als Vermessungsgehilfe tätig. „Kleinere Fahrradtouren sowie den SV Gommersheim“, zählt der Sohn eines Landwirts als Hobbys auf.
Vor rund 50 Jahren begann zwischen dem SV Gommersheim und ihm eine Beziehung der besonderen Art. Er spielte in den Jugendmannschaften. Auch nach seiner aktiven Zeit widmet der Familienmensch seinem Herzensverein viel Zeit. „In diesem Jahr komme ich auf 25 Jahre Jugendarbeit. Jahrelang trainierte ich verschiedene Jugendteams und begleitete die Jungs auf dem Weg zur Aktivität. Heutzutage bringe ich mich noch als Betreuer der A-Junioren ein und unterstütze unseren Jugendleiter beim Verwalten der sechs Mannschaften“, erzählt er.
Seit sechs Jahren ist Brauch Platzwart des Vereins: „Zuständig bin ich nicht nur für die Pflege der beiden Rasenplätze, sondern auch für das Instandhalten der Sportanlage – das Sportheim nicht ausgeschlossen.“ Rund 15 Stunden wöchentlich hat er im Grünen zu tun.
Aber auch das Beleben des Sportheims liegt dem 55-Jährigen am Herzen. Mit seinem Freund aus Zeiten der Alten Herren, Sven Adam, kochte Brauch vor der Corona-Krise jeden dritten Freitag für die Bevölkerung. Aufgrund der Coronavirus-Pandemie ist die Gaststätte geschlossen und der Trainings- sowie Spielbetrieb unterbrochen.
Gekocht wurde bis dahin in der Küche des Sportheims. Im Gastraum können bis zu 120 Gäste sitzen. Im Kalender steht neben dem regional bekannten Rumpsteakessen der Bayerische Abend, ein Pasta-Abend oder auch das bei Jugendlichen beliebte Burger-Essen. Brauch kümmert sich um die Organisation und den Einkauf. Ende des Jahres liegen bei Heimspielen Flyer für die Kochevents im folgenden Jahr aus, zusätzlich wird noch im Amtsblatt Werbung gemacht.
Seit zwei Jahren kochen die beiden für ihren Heimatverein bei der Kerwe. Im Zeitraum von Samstag bis Dienstag gehen über 1000 Essen über die Theke. Zur Auswahl stehen den Gästen 18 verschiedene Gerichte. Angefangen bei Klassikern wie Bratwurst im Brötchen über Rumpsteak mit Kräuterbutter, verschiedene Schnitzelvariationen mit Beilagen bis hin zu Hirschgulasch oder auch geschmorte Schweinebäckchen mit Nudeln. Unterstützt wird die zwei Mann starke Koch-Crew von einigen Helfern, die sich um den Verkauf der Gerichte kümmern.
Brauch zählt den Gäu-Marathon sowie ein angrenzendes Jugendturnier als weitere Veranstaltungen des SV Gommersheim auf. Beim dreitätigen Jugendturnier nehmen zwischen 60 und 80 Mannschaften teil. Der SVG übernimmt die Bewirtung. Peter Brauch kümmert sich dann um die Rasenplätze und den Aufbau von Festzelt und Verkaufsständen.
„Beim SV Gommersheim gibt es kein Heimspiel ohne Essen. Bei Jugendspielen wird im Verkaufsstand Kaffee und Kuchen angeboten, bei Spielen der aktiven Mannschaft öffnet zusätzlich das Sportheim“, erzählt Brauch.„Mein Herz hängt an der Jugend. Es gibt nichts Schöneres als zu sehen, wie sich Kinder im Laufe der Jahre sportlich und persönlich weiterentwickeln und groß werden.“
Sein Verhältnis zu den Vereinsmitgliedern beschreibt er als familiär und sehr gut: „Gerade als Platzwart und als Hobbykoch im Gespann mit Sven Adam habe ich mit allen Altersschichten zu tun. Die Schwierigkeit liegt daran, die hohe Messlatte umsetzen zu können. Als ehemaliger Jugendtrainer und heutiger Betreuer durfte ich die Entwicklung einiger ehemals Jugendlicher mitbestimmen. Für diese bin ich nach wie vor eine Art sportlicher Ziehvater.“
Solange es ihm so viel Spaß macht und er gesundheitlich fit ist, will er sich bei seinem Heimatverein einbringen – egal ob als Platzwart, Betreuer oder leidenschaftlicher Hobbykoch. „Meine Familie ist ebenso fußballverrückt und unterstützt mich voll und ganz.“
Pressespiegel
Spieler, Jugendtrainer, heute Hobbykoch Rheinpfalz, 20.04.2020