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24. Dezember 2009
Vollernter-Protest
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Die Rheinpfalz blickt zurück

In einem Rückblick auf das Jahr 2009 geht die Rheinpfalz auch auf das Geothermie-Projekt in Altdorf ein:
Geothermie, also die Nutzung von Erdwärme, könnte eine wichtige Energiequelle der Zukunft werden. Finden auch die Duttweilerer, obwohl sie in ihrem konkreten Fall recht skeptisch sind. Eine Bürgerinitiative macht gegen ein Kraftwerk auf Altdorfer Gemarkung mobil.
Nach anfänglicher Begeisterung schwenkt die Neustadter FWG auf die Seite der Duttweilerer um, die mit einer Bürgerinitiative gegen das Kraftwerk unmittelbar an ihrem Ortsrand kämpfen. Die Karlsruher Geoenergy GmbH hatte acht mögliche Standorte gefunden, unter denen mindestens 130 Grad heißes Wasser zu finden ist. Das soll, anders als in Landau, nur zur Stromerzeugung, nicht aber zur Nahwärmegewinnung, genutzt werden. Mit der Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd verständigt sich das Unternehmen auf den Standort zwischen Altdorf und Duttweiler. Die Neustadter Behörde sagt Anfang Juli, dass alle anderen Standorte im Widerspruch zu mehreren Zielen der Raumordnung und Landesplanung stehen. Die Stadt Neustadt hat sich längst auf die Seite der Kraftwerks-Gegner geschlagen und fordert, alle Standorte zu untersuchen.
In nur etwa 200 Meter Entfernung vom Ort würde das Dauerbrummen des Kraftwerks, selbst wenn es die gesetzlichen Grenzwerte einhalte, zur Nervensäge, argumentieren die Gegner. Anfang Oktober starten sie einen kreativen Protest und Versuch: Sie lassen stundenlang einen Vollernter laufen, um zu testen und auch zu messen, wie weit man dessen Brummen hört. Leichte Erdbeben in Landau, die mit großer Wahrscheinlichkeit durch das dortige Erdwärme-Kraftwerk ausgelöst wurden, sind weitere Argumente gegen die Geothermie.

Pressespiegel
Vollernter-Protest Die Rheinpfalz, 24. Dezember 2009