Für gehörigen Frust bei den Eltern sorgte eine übereilte Aktion im Kindergarten. In einem offenen Brief machten sie die Aktion öffentlich:
Doch Leuten mit der Säge denen trau ich einfach nicht. (Frei nach Petterson und Findus)
Es war einmal ein Kindergarten, wo sich Eltern gern ehrenamtlich betätigen. Es wurde viel gemacht, um es den Kindern in Zeiten leerer Kassen gut gehen zu lassen. Man mühte sich und es kam wirklich was zustande. Ein Sonnensegel, das schon jahrelang im Keller lag wurde fachgerecht über dem Sandkasten angebracht, damit die Kinder im heißen Sommer schön im Schatten buddeln konnten. Man holte edle Kastanienbäume aus dem Wald um den Schattenspender daran zu befestigen. Kastanienbäume halten sehr lange ohne zu verotten und die sehen auch sehr schön aus.
Eines schönen Tages kam ein böser Wolf vom TÜV, und sagte die Stämme sind morsch und damit für die Kinder gefährlich. Keiner war in der Lage dem Wolf zu erklären, dass dem nicht so sei. Also wurden die edlen Kastanien abgesägt. Das Sonnensegel hat jetzt keinen Halt mehr und muss wieder in den Keller.
Da kein Geld da ist die Kastanienstämme zu ersetzen, müssen die Kinder in der prallen Sonne spielen, oder der Sandkasten muss gesperrt werden. Die engagierten Eltern sind mit der Säge ebenfalls von ihrer Motivation abgetrennt worden, und es wird sicher sehr lange dauern, bis sie wieder einfältig genug sein werden, sich ehrenamtlich zu betätigen.
Diese kleine Vorgeschichte soll zur Erklärung dienen für einen Vorfall, der im Kindergarten Duttweiler im Juni 2004 geschehen ist.
Nach Erklärungen von Forstleuten hält Edelkastanienholz ohne zu verrotten bis zu 30 Jahre. Deswegen haben sich zwei Väter aufgemacht um die Befestigung des Sonnensegels mittels dieses Holzes anzugehen. Ein Meter tief wurde gebohrt um darin die Stämme zu verankern. Dann kommt ein Herr Bauer vom TÜV und erklärt ohne Prüfung die zwei Jahre alten Stämme für morsch. Einen Tag später sind sie abgesagt. Nicht am Boden, nein in ca. 2m Höhe. Der morsche,(nein auf gar keinen Fall morsche Teil), steckt als Mahnmal noch im Boden. Hätte man nicht warten können, bis es nach einem Gespräch mit den Eltern und Erbauern und evtl. auch mit dem Sachverständigen des TÜV eine für alle befriedigende Lösung hätte gefunden werden können. Was damit erreicht wurde ist garantiert, dass bei Kindergartenaktionen keiner mehr bereit ist etwas zu tun. Und das für recht lange Zeit.