4. März 2010
Sauberes Wasser
Umweltbericht Haßloch

Die Gemeinde Haßloch hat einen Umweltbericht erstellt, um den aktuelle Zustand der Qualität von Wasser, Luft und Boden im Gemeindegebiet zu dokumentieren. 

Auszüge mit dem Bezug zu Duttweiler:
Auf der Haßlocher Gemarkung wird der Grundwasserstand an verschiedenen Messstellen überwacht. Dabei wurde festgestellt, dass der Pegel kontinuierlich fällt. Der mittlere Grundwasserstand von 1954 bis 2007 lag bei 113,97 m. NN. Verglichen mit dem Mittelwert des Jahres 2007 (113,28 m. N.N.) ist eine Differenz von rund 60 cm zu verzeichnen. Diese negative Wasserbilanz ist zumindest teilweise klimatisch bedingt, da in den Winterhalbjahren 2003/2004, 2004/2005 und 2005/2006 jeweils 50 bis 60 mm weniger Niederschlag gefallen ist als in den Jahren davor (200 mm). Eine Beeinflussung durch die Trinkwasserentnahme ist aber nicht zu vermuten, da das Haßlocher Trinkwasser aus der Gemarkung Duttweiler und ca. 5 km von Haßloch entfernt entnommen wird. Die Grundwasserentnahme erfolgt dort ab einer Tiefe von ca. 65 bis 100 Metern im 2. und 3. Grundwasserleiter. Der Verbrauch liegt mit 106 Liter/Einwohner/Tag weit unter Landes-und Bundesdurchschnitt (126l). Entstanden ist das heute zutage geförderte Grundwasser vor dem 2. Weltkrieg. Das tatsächliche Alter ist allerdings unbekannt. Entstanden ist das Wasser durch die Versickerung von Niederschlägen in einem Bereich, der die Trinkwasserbrunnen umgibt und dessen westliche Grenze heute ungefähr durch die A65 gebildet wird. Die Gemeindewerke Haßloch örderten rund 1.703.000 m³ / Jahr.  Die Gemeindewerke rechnen mit einer Bedarfssteigerung von rd. 10 % bis 2013. Die Steigerungsraten werden mit einer erwarteten Bevölkerungs- und Gewerbeentwicklung begründet. Es bleibt abzuwarten, ob eine entsprechende Entwicklung tatsächlich stattfindet. Ein möglichst sparsamer Umgang mit dem Rohstoff Wasser könnte diesen Anstieg vermeiden.  Ein Grund für die vergleichsweise unterdurchschnittlichen Verbräuche in Haßloch sind die vielen privaten, oft nicht genehmigten Brunnen, die zum Beispiel zur Gartenbewässerung genutzt werden. Hierbei handelt es sich um Grundwasserentnahmen unbekannter Größe, die durchaus Folgen für die Natur haben können. Während das Trinkwasser aus tiefen Grundwasserleitern entnommen wird,  werden private Brunnen meist nur bis zum obersten Grundwasserleiter gebohrt. Dadurch kommt es im Sommer zu gravierenden  an der natürlichen Vegetation, z. B. an altem Baumbestand. Ein weiterer, schwer zu kontrollierender Faktor sind die landwirtschaftlichen Beregnungsbrunnen. Hier hat sich gezeigt, dass z.B. im besonders kritischen Sommer 2003 hat die Grundwasserabsenkung in diesem Bereich zwischen 25 bis 50 cm beträgt.

Das Trinkwasser wird regelmäßig auf zahlreiche gesetzlich vorgeschriebene mögliche Schadstoffe untersucht. Die Werte des Haßlocher Trinkwassers sind sehr gut und unterschreiten die Grenzwerte der Trinkwasserverordnung deutlich, bei vielen Schadstoffen um mehrere Größenordnungen. Beispielhaft sind hier die Werte für Nitrat und Pflanzenschutzmittel aufgeführt:  

Pflanzenschutzmittel  
Für Pflanzenbehandlungsmittel liegen Analysewerte aus den Jahren 1998 bis 2006 vor. Alle Messwerte sind geringer als der untere Messwert des Messgerätes der bei 0,00005 mg/Liter liegt. Der Grenzwert für den Summenparameter Pflanzenbehandlungsmittel liegt bei 0,0005 mg/Liter. Somit ist derzeit keine nachweisbare Belastung durch Pflanzenschutzmittel  
gegeben.  
 
Nitrat  
Der Grenzwert laut Trinkwasserverordnung liegt bei 50 mg pro Liter. Die vorliegende Messreihe aus dem Trinkwassergewinnungsgebiet Benzenloch zeigt Werte weit unterhalb des Grenzwertes (2,3mg). Somit ist zurzeit nicht von einer Nitratbelastung auszugehen.  

Pressespiegel
Umweltbericht der Gemeinde Haßloch , 04.03.2010