16. Oktober 1949
Inge Breß übernimmt Zepter
Herbstabschlussfest

veranstaltet im Saal Seyband

Krönungsurkunde und Proklamation

Vom Volke in freier Wahl erkoren und vom Magistrat bestätigt: 
Fräulein Inge Breß, Weinprinzessin in Duttweiler 
Gegeben zu Duttweiler im Oktober des Jahres eintausendneunhundertneunundvierzig 
und im ersten Jahr der neuen deutschen Bundesrepublik 
Der Bürgermeister: Breitling 
VfL: Jakob Müller 

Auch der Glückwunsch an die Eltern wurde würdevoll verpackt 

Proklamation
Durch die huldvolle Gunst einer weisen Vorsehung und die Wahl des weinseeligen Volkes von Duttweiler ist es mir vergönnt für die Dauer des Weinjahres 1949/50 das schwere Amt der Weinprinzessin von Duttweiler an übernehmen. 
Ich mochte diese meine Amtsperiode nicht antreten ohne mich vorher einer angenehmen Pflicht zu entledigen. 
Zunächst spreche ich der bisherigen und nunmehr gewesenen Weinkönigin Frl. Liesel Adam für die von Ihr geleistete wertvolle Arbeit die vollste Anerkennung aus. Über die bedauerliche Tatsache ihrer Amtsenthebung möge sie die Gewissheit trösten, dass es auch mir nicht anders ergehen wird noch ehe die letzte Traube das unter ihrer weisen Führung erstandenen Weines getrunken sein wird. 
Des weiteren ist es mir ein Bedürfnis meinem untertänigen Volke für die auf mich gefallene Wahl zu danken. 
Euer Vertrauen ehrt mich sehr und ich fühle mich veranlasst als meine erste Amtshandlung folgende 
Proklamation heraus zu geben! 

1) Einschneidende Sparmaßnahme zwingen mich anzuordnen: Der diesjährige Neue wird zum Verbrauch nicht frei gegeben. ehe nicht der letzte Tropfen des Vorjährigen den Weg alles Irdischen gegangen ist. 
2) Quantität und Qualität des Nächstjährigen wird von mir in wahrhaft demokratischer Weise bestimmt. 
3) Um im kommenden Weinjahr eine bessere Verteilung der Sonnenstrahlen und der Regenfälle zu gewährleisten, werden mit dem Wetteramt Neustadt(Haardt) Verhandlungen angebahnt und,wenn notig, unter Druck zu einen günstigen Resultat geführt. 
4) Duttweiler soll in kommenden Jahr überschwemmt werden sowohl mit Wein, als auch mit Gästen die ihn trinken sollen. 
5) Die Weinproduktion muss in einem deratigen Umfang gesteigert werden, dass es möglich ist, unser herrliches Schwimmbad statt mit Wasser mit Wein zu füllen. 
Auf diese Weise muss es möglich sein, auch den letzten Duttweiler Bürger zum regen Gebrauch des Schwimmbades zu veranlassen. 

Herausgegeben zu Duttweiler am 16. Oktober 1949

Der Presseartikel in der Rheinpfalz beleuchtete die Geschichte des Dorfes und beschreibt wenige Fakten. Außerdem schreibt die Zeitung:
Der hübsche Ort ist ein Reihendorf und hat über 700 Einwohner. Ein modern gebautes Schwimmbad, vorbildlich in seiner Anlage, ist für die weite Umgebung von großer Anziehungskraft. Im liebenswürdigen Spott der Nachbargemeinden heißt der Ort „Klein-Paris", weil die Duttweilerer von jeher einen gewissen gehobenen Lebensstil zutage treten ließen. Der diesjährige Herbst, der durch Frost keinen Nachteil erfuhr, verspricht nach Quantität und Qualität einen sehr glücklichen Ertrag.