19. April 2017 (-21. April)
Winzer bangen um ihre Reben
Kältewelle schadet den Weinbergen
Die Wettervorhersage ließ schon nichts Gutes ahnen. Gegen 21:00h gab es keinen Wind mehr, die kalte Luft hat sich am Boden abgesetzt, die wärmere Luft ist nach oben gestiegen. 

Kurz vor 22:00h wurden dann die Frostschutzrotoren gestartet, um die Luft wieder zu verwirbeln und für die frischen Austriebe an den Reben erträglich zu machen.
Aktuell waren aber in den oberen Regionen kalte Luftströme anzutreffen, so dass dies nicht in erforderlichem Maß gelang und sich die Temperatur bei -2 Grad einpegelte. Außerhalb der von den Rotoren erfassten Zone wurden bis zu -7 Grad gemessen. Dort konnten schon erste Schäden begutachtet werden. Nach den Beobachtungen der Winzer haben die Rotoren trotz der schwierigen Bedingungen ihren Zweck erfüllt, in dem Gebiet gibt es nach ersten Einschätzungen keine Schäden.

Die Rheinpfalz vom 21.4.: ...In Neustadt-Duttweiler schalteten sich ab 22 Uhr automatisch die neun dort fest in Weinbergen installierten Windräder ein. Diesmal war es jedoch laut Reinhard Bossert, der dieses Projekt mitinitiierte, nicht möglich, die Temperaturen in der Rebenzone über die Frostgrenze anzuheben. Denn dazu waren auch die durch die Rotoren nach unten beförderten oberen Luftschichten zu kalt. Immerhin seien aber Werte von minus eineinhalb bis minus zwei Grad erzielt worden. „Im Prinzip sind wir schadensfrei“, stellte Bossert hinsichtlich der Rebflächen im Windräderbereich nach deren Einsatz am Donnerstag zufrieden fest. ...

Die Rheinpfalz Neustadt vom 21.4.:... Gegenmaßnahmen wurden in der Donnerstagnacht auch in Duttweiler ergriffen: Hier sprangen gegen 23 Uhr die fest installierten Rotoren an und wälzten bis etwa 7 Uhr morgens die Luft in den Wingerten um. Winzer Christian Nett spricht von einem Schaden von rund 30 Prozent, was angesichts von Temperaturen um minus 6 Grad jedoch weniger schlimm sei als zunächst befürchtet. Nahe der Windräder seien die Reben deutlich besser davongekommen. ...

Die Rheinpfalz Grünstadt vom 21.4.:...In Hohen-Sülzen ... wird – ebenso wie in Neustadt-Duttweiler ein Windrad gegen den Frost eingesetzt. Durch die Windräder werden warme und kalte Luft vermischt. ...

Auch in der Nacht auf den 21. April sanken die Temperaturen bis unter den Gefrierpunkt. Die Windmaschinen waren deshalb wieder ab ca.1:00h im Betrieb, allerdings nur für kurze Zeit, ab 4:00h wurde es merklich wärmer.
Video: Christian Nett
Pressespiegel
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