11. Januar 2018
Am schönsten war bisher meine Krönung
Rheinpfalz-Portrait von Lena Tremmel
In einem ausführlichen Portrait stellt die Rheinpfalz Lena Tremmel. vor. Die Prinzessin des Karnevalvereins Limburgerhof wohnt derzeit in Duttweiler:
Auf der Bühne des 1. Karnevalvereins Limburgerhof (KVL) steht Lena Tremmel bereits seit vielen Jahren. Nachdem sie ihre Mariechen-Karriere im vergangenen Jahr beendet hat, folgt nun der krönende Abschluss: Sie führt als Prinzessin Lena I. ihren närrischen Hofstaat durch die Kampagne. 
„Jein.“ Lena Tremmels Antwort ist ungewöhnlich für eine Fasnachtsprinzessin. Denn den klassischen Kleine-Mädchen-Traum lebt die 23-Jährige damit nicht aus. Vielmehr ist die Inthronisation die Krönung ihrer langjährigen Aktivität im KVL. 16 Jahre lang wirbelte sie als Tanzmariechen über die Bühne, hat erst im vergangenen Jahr mit dem Solotanz aufgehört. „Ich wollte nicht so einfach gehen, sondern mit etwas Besonderem als Abschluss“, erzählt Lena I. Passenderweise sei diese Kampagne auf der Whats-App-Liste noch frei gewesen. So läuft das nämlich heute beim modern organisierten KVL: Wer Prinzessin werden möchte, kann im Kurzmitteilungsdienst einen Blick auf die eigens erstellte Liste der noch infrage kommenden Kampagnen werfen und sich eintragen beziehungsweise mit dem Eintrag bewerben. „Das hat alles perfekt gepasst.“ Und noch ein zweiter Punkt hat gepasst: Die 23-Jährige hat im Juni ihre Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten bei der Gemeinde beendet.
Sie freut sich, eine Kampagne mal aus der anderen Perspektive zu erleben, auch wenn es nicht ganz ohne das Tanzen geht. Denn in der Garde und beim Schautanz ist sie noch aktiv. Da passt auch ihr Leitspruch: „Alles mitnehmen, was geht“ – an Erfahrungen, Eindrücken und Erlebnissen. „Am schönsten war bisher meine Krönung.“ Daneben gefällt es ihr, andere Prinzessinnen zu treffen, die sie vom Tanzen her kennt.
In der Vorbereitung auf ihr Prinzessinnenamt konnte die 23-Jährige auf den familiären Erfahrungsschatz zurückgreifen. „Ich habe viel mit meiner Cousine geredet, die vor drei Jahren Prinzessin bei uns war“, verrät sie. Die habe ihr berichtet, wie sie damals alles erlebte, und was auf Lena I. zukommen wird. Neben der Cousine habe der Rest der Familie ihr Vorhaben nach Kräften unterstützt. Und hier machte sich erneut die Erfahrung bezahlt: „Meine Schwester, Eva, war früher Kinderprinzessin. Jetzt kümmert sie sich um meine Frisur und schminkt mich vor den Auftritten.“ Darüber hinaus helfen ihr ihre Schwester und ihre Mutter, die ebenfalls KVL-Mitglied ist, ins jeweilige Kleid und später beim Abschnüren.
Ihren Job und die Fasnacht bringt Lena Tremmel gut unter einen Hut. Die meisten Termine seien abends, zudem habe sie eigens ein bisschen Urlaub angespart. Nicht zuletzt habe ja auch bei der Arbeit jeder Bescheid gewusst. Und für andere Hobbys ist neben der Fasnacht in den vergangenen Jahren wenig Zeit geblieben. Ganz früher habe sie mal geturnt. „Als Tanzmariechen musste ich aber zwei- bis dreimal die Woche trainieren, dazu kamen der Garde- und Schautanz“, berichtet die 23-Jährige.
Zumindest die Mariechen-Proben fallen weg. Dafür gab es einiges anderes zu tun in dieser Kampagne. Die Auswahl der Kleider zum Beispiel. Die ging aber dank ihres Freunds Sven Theobald und ihrer Schwester recht zackig. „Ich habe nur drei Kleider anprobiert, die ich auch gleich gekauft habe“, sagt sie. Ein Hauptkleid besitzt sie nicht, stattdessen wechselt Lena I. ihre Garderobe munter durch. Dafür liegen ein pinkes, ein lilafarbenes und ein rotes Prinzessinnenkleid mit reichlich Glitzer und Tüll bereit. „Welches ich anziehe, hängt von der Lokalität ab. Mit einem Vier-Quadratmeter-Tüllberg kann ich zum Beispiel nicht durch einen Gang zur Bühne marschieren, der nur 50 Zentimeter breit ist“, erzählt sie. Wichtig sei ihr vor allem eines gewesen: Dass wenigstens ein Kleid in der Vereinsfarbe Rot dabei ist.

Pressespiegel
Höhepunkt der Fasnachtskarriere Rheinpfalz, 11.01.2018