14. April 2018
Was für ein Fest
Fass uff de Gass übertrifft sich selbst

Traumhaftes Frühlingswetter lockte die Besucher in Scharen nach Duttweiler und brachte die Organisatoren ins Schwitzen. Bei der vierten Auflage von Fass uff de Gass nutzten unzählige Weinfreunde und -kenner die einmalige Chance, gegen einen kleinen Obulus die Weine des neuen Jahrgangs unverbindlich zu probieren und sich bei den Winzerinnen und Winzern kompetent zu informieren. Dank der Übernahme der Organisation durch den Förderverein Duttweiler Cuvée konnten sich Winzer voll und ganz auf die Betreuung ihrer Kunden konzentrieren. 
Diese flanierten mit ihren Probiergläsern durch die Dudostraße, fachsimpelten an den Stehtischen mit Freunden, Bekannten und Weinfreunde über die Weine im Glas.
Auch kleine und ausgefallene Speisen lockte die Gäste wieder zu den Weingütern. Erstmals dabei war "Möller kocht", der mit seinem Foodtruck vor dem Weingut Bergdolt-Reif und Nett mit seinen "Mö-Burgern" die kulinarischen Maßstäbe setzten. Nicht zu verachten auch die inzwischen legendäre Gulaschsuppe beim Weingut Rieger, die Spießbratenbrötchen bei Weingut Zöller-Lagas oder die Austern bei Breitling & Walter.
Auch der Bericht in der Rheinpfalz erfasste die gute Stimmung: 
In bunten Grüppchen schlendern Samstagnachmittag die Besucher bei strahlendem Sonnenschein entlang der Dudostraße. Es ist wieder „Fass uff de Gass“-Zeit in Duttweiler, und bunt leuchten nicht nur die Frühlingsgarderoben der Besucher, sondern auch die Weine sowie Prickelndes und Perlendes wie Secco und Sekte in ihren Gläsern.
Kaum ein Wein-Sortenwunsch bleibt unerfüllt in den Ausschankhöfen der 14 Weingüter, von denen jedes individuell für seine Hoforganisation und Verköstigung der Gäste sorgt. Lediglich die Bon- und Gläserausgabe ist zentral organisiert. Am, dank Frühjahrsputz, sauber strahlenden Dorfplatz stehen Walter Scharfenberger und Udo Scheid vom Ortsbeirat mit weiteren Helfern zum Bonverkauf für die Weintester an einem der drei Kassenstände des Dorfes und sind bereits am späten Nachmittag zufrieden mit der Nachfrage, obwohl sie nach den Erfahrungen der Vorjahre den „Run“ erst gegen Abend erwarten. Ob Weißburgunder, Riesling, Goldmuskateller, Spätburgunder, Gewürztraminer, der klassische Riesling – Liebhaber unterschiedlichster Sorten werden fündig. Die Sonne scheint, und an nahezu jedem Hof haben sich um den Ausschank kleine, gesprächige Menschentrauben gebildet.
„Also der is gut do“, heißt es mit anerkennendem Augenrollen zwischen den erhobenen und untereinander ausgetauschten Gläsern. Geklärt wird, wann man den Wein dann, zu welchem Gericht bei welcher Temperatur am besten genießen könnte. Die vor vier Jahren entstandene Idee, einfach mal ein „Fass uff de Gass“ auf zu machen und den Wein in den Mittelpunkt der Veranstaltung zu stellen, habe sich mittlerweile etabliert und werde auch zahlreich positiv kommentiert, freut sich Scheid.
Ortsvorsteher Gerhard Syring-Lingenfelder ist begeistert, dass die Winzer das kulinarische Angebot erweitert haben. Nicht nur Klassiker wie Spießbraten, Flammkuchen und Bratwurst, sondern auch Hausrezepte und Selbstgebackenes gebe es. „Ja sogar frische Austern“, lobt er. Die knackt gerade die stellvertretende Ortsvorsteherin Gabi Lützel im Weingut Breitling & Walter und bietet sie mit einem kühlen Weißherbst-Secco an.
Entlang der Dudostraße stehen mehrfach Rebknorzen-Schubkarren, Nachschub zum Befeuern der großen Grillstationen. Erstmalig kocht Möller, der Pfälzer Foodtruck, auf der Dudostraße und bietet alles rund ums „Mö“ an: deftige Pfälzer Spezial-Mörger, Mösoße und mehr.
Kontrastprogramm Kita – hier gibt es süße Waffeln. Im Ausschank der Winzer sind vornehmlich junge Weine des letzten Jahres, doch nicht immer nur in der klassischen Angebotsform. Cuvées, neu entworfene Etiketten, darunter auch durchsichtige, die den Flascheninhalt durchs Etikett scheinen lassen, sind kreiert. Das Weingut Bergdolt Reif & Nett hat weitere klangvolle Editions- und Seriennamen für seine Aromasorten gefunden. Als Spezialisten mit besonderen Schwerpunkten und damit einer speziellen Auswahl bezeichnen sich die Weingüter Kühborth & Sinn und Spieß mit ihren Burgunderweinen, das Weingut Geissler mit seinen Weißweinen, Zöller-Lagas mit Weinen und Sekten und Claudia Rieger mit den „Weinen mit persönlicher Note“. Als historische Weingüter des Dorfes präsentieren sich Syring-Lingenfelder, Winkelmann, Bergdolt-Klostergut St. Lamprecht und Momm. Beim Weingut Rösch haben „Schnäpselcher und Likörcher“ das Sortiment erweitert.
Wer den Winzern seine Vorlieben schildert, kann Informationen über Säuregehalte und Anbaumethoden erhalten. Nicht alle Weingüter bauen konventionell aus. Im Weingut Mohr-Gutting beispielsweise informiert Simone Gutting über ökologischen Weinbau, den das Weingut praktiziere, um die Natur zu schützen und im Einklang mit ihr zu produzieren. Tipps zur Lösung des Duttweiler Weindorf-Rätsels werden ausgetauscht. Immer wieder wird in den Ausschänken wie beispielsweise bei Stöckel-Hoos auf die besondere Lage der guten Tropfen verwiesen, die teilweise auf Flaschenetiketten mit ausgewiesen wird. Hinweise auf den Duttweiler Mandelberg, Kreuzberg oder Kalkberg in der Großlage Pfaffengrund erinnern an den Weinanbau auf Lehm-, Löss- und Kalkmergelböden, die, je nach Winzergeschick, bei gleichen Weinsorten zu ganz unterschiedlichen Aromen führen.