8. Januar 2021
Schwimmbad als gemeinschaftsstiftende Inszenation?
Nazi-Zeit wird aufbearbeitet
In den letzten drei Jahren wurde ein umfangreiches Forschungsprojekt zur Nazi-Zeit in Neustadt erstellt. Die Rheinpfalz befasste sich umfassend mit den Ergebnissen des Projekts. So wurde auch untersucht, wie es den Nationalsozialisten gelingen konnte, nach dem Machtantritt im Januar 1933 binnen kürzester Zeit eine nahezu alle gesellschaftlichen Bereiche erfassende Diktatur zu errichten. 
Die Forscher kommen zu dem Schluss, dass die Mehrheit der Bevölkerung nicht durch Terror und Gewalt in das ,Dritte Reich’ gezwungen wurde, sondern dass auch beträchtliche Elemente der Loyalität und Zustimmung existierten. 
Um dies zu erreichen legten die Nazis kreditfinanzierte Arbeitsbeschaffungsprogramme auf und gaben den Menschen damit Arbeit - im Jahr 1932 war jeder zweite Pfälzer arbeitslos. Im Rahmen dieses Programms wurde auch das Duttweiler Schwimmbad gebaut. Damit schlugen die Machthaber sogar zwei Fliegen mit einer Klappe, denn mit dem Schwimmbad wurde auch ein "gemeinschaftsstiftendes Moment inszeniert" (Zitat Rheinpfalz). Es diente wie so viele andere freizeitprägende Einrichtungen und Veranstaltungen und die junge Generation ideologisch auf die Seite Nazis zu ziehen.
Pressespiegel
Schwimmbad als gemeinschaftsstiftende Inszenation? schwimmbad-duttweiler.de, 08.01.2021