Der Stadtrat hat in seiner aktuellen Sitzung dem Wärmeplan Für Neustadt zugestimmt.
Die Kommunen in Deutschland sind verpflichtet, Wärmepläne zu erstellen, um von fossilen Energieträgern wie Gas und Öl wegzukommen und künftig auf klimafreundliche Energie umzurüsten
Der Wärmeplan bildet die strategische Grundlage, um schrittweise auf erneuerbare Energieträger und die Nutzung lokaler Wärmequellen umzustellen.
Es geht dabei auch um die Versorgungssicherheit für die Bürger mit Blick auf Kosten und Verfügbarkeit der Brennstoffe sowie Entscheidungen zur Versorgungsinfrastruktur.
Basis des Wärmeplans ist eine Bestandsaufnahme welche Heizungsarten es gibt und wie hoch die Verbräuche sind. Erarbeitet wurde zudem, welches Energiegewinnungspotenzial erzielen lässt
Die Bürger bekommen damit konkrete Informationen über die Situation in ihrem Wohnumfeld.
In Duttweiler müssen die Bürger selbst eine Lösung für klimafreundliches Heizen finden, denn ein dezentrales Wärmenetz ist hier nicht darstellbar.
Beschreibung
Duttweiler ist geprägt von Wohngebäuden und auch Gewerbeeinheiten, die überwiegend zwischen 1979 und 1990 errichtet wurden. Die Wärmeversorgung erfolgt nahezu vollständig über
Erdgas. Ein Wärmenetz ist unter marktüblichen Aspekten nicht wirtschaftlich darstellbar.
Zukünftig ist aufgrund der geringen Wärmebedarfsdichte eine individuellen Versorgung der Gebäude über Umweltwärme und elektrische Energie zu erwarten.
Ein Wärmenetz ist unter marktüblichen Aspekten nicht wirtschaftlich darstellbar. Bei eng zusammenliegenden Gebäuden kann als eine weitere Möglichkeit geprüft werden, ob die Versorgung über ein Gebäudenetz möglich ist.
Bestandanalyse für Duttweiler
| Einordnung | Individualversorgung |
| Hauptsächliche Gebäudenutzung | Wohngebäude |
| Anzahl Gebäude mit eindeutiger Gebäudenutzung | 682 (59% private Haushalte, 40% Gewerbe, 1% kommunale Einrichtungen) |
| Vorwiegende Baualtersklasse | 1979-1990 |
| Vorwiegender Energieträger (Versorgungsart) | Erdgas (97%; Öl:1%; Strom: 2%) |
| Wärmebedarf | 10.571 MWh/a |
| Wärmebedarfsdichte | 207 MWh/ha*a |
| Wärmebedarfsreduzierung durch Sanierung | 17% |
| Wärmebedarf nach Sanierung | 8.735 MWh/a |
Untersucht wurden auch alle Möglichkeiten, die Wärme aus klimafreundlicher Energie zu gewinnen. Für Duttweiler wurde folgendes Potential identifiziert:
Solarthermie auf Freiflächen
Neben Dachanlagen können Solarthermieanlagen auch auf Freiflächen errichtet werden.
Dabei zeigt sich, dass ein Potenzial vor allem rund um die Stadtteile Lachen-Speyerdorf, Geinsheim und Duttweiler besteht. Die Freiflächen in dem EEG-Korridor können auch für Solarthermieanlagen ge
nutzt werden, jedoch ist dort die Flächenkonkurrenz zu PV-Anlagen besonders groß, sodass in diesen Gebieten die Umsetzungswahrscheinlichkeit für Solarthermieanlagen als gering einzustufen ist. Das Potenzial beträgt 439 GWh/a, unter ausschließlicher Berücksichtigung der Flächen mit einer Ackerzahl <60 ergibt sich ein Potenzial von 217 GWh/a.