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1. September 2015
Wenn man an einem ganz besonderen Ort wohnt
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Michael Mathäss im Chili-Interview

Mit diesem wunderbaren Statement von Michael Mathäß beginnt ein Interview im Magazin "Chili", das unter der Überschrift "Pfälzer Gesichter" Menschen aus der Region vorstellt. Der 1963 geborene Dozent aus Dublin wohnt seit 1996 in Duttweiler
Chili:Was ist Ihr ganz persönlicher Eindruck von der Pfalz als Region und wie würden Sie die Menschen der Region beschreiben?
Mathäß:
Wenn man jeden Tag mit einem Urlaubsgefühl aufwacht, weiß man, dass man an einem ganz besonderen Ort wohnt. So ist es für mich in der Pfalz. Die Kultur und die Sprache der Pfalz ist inspirierend, ebenso die Wein- und Esskultur. Mein Hobby ist es, interessante Leute und Orte zu besuchen und die kleinen Schätze der Wein- und Esskultur zu entdecken. Die Pfälzer sind so sympathisch und lebensfroh. Der Pfälzer ist, wie auch der Ire, ein Mensch, der gerne „Hallo” sagt und dies auch so meint. Fremde sind für ihn nur Freunde und Bekannte, die sich noch nicht getroffen haben. Die Pfalz hat mich regelrecht adoptiert und ich fühle mich hier wirklich zu Hause.
Chili: Sie engagieren sich in besonderem Maße ehrenamtlich innerhalb der Region. Was machen Sie genau?
Mathäß: Meine ehrenamtliche Tätigkeit ist sehr weitgefächert. In erster Linie engagiere ich mich bei der Feuerwehr Neustadt, wo ich unter anderem Sicherheitsbeauftragter, Brandschutzerzieher und Ausbilder bin. Ich muss die Wehrleitung der Feuerwehr in Fragen der Sicherheit in und um die Feuerwehr beraten und informieren. Außerdem gehört zu meinen Aufgaben, als Mitglied des Kommandos die verschiedenen Einheitsführer zum Thema Sicherheit auf dem Laufenden halten, um ein effizientes und möglichst sicheres Arbeitsumfeld zu schaffen, einschließlich der Bereitstellung des notwendigen Trainings für alle Mitglieder. Das wiederum hilft der Stadt, einen wirklichen First-Class-Brandschutz für ihre Bürger bereitzustellen. Das ist keineswegs eine einfache Aufgabe in einer der größten Feuerwehren in Rheinland-Pfalz, denn es beinhaltet nicht nur eine enorme Verantwortung sondern auch harte Arbeit. Die Unterstützung und die Arbeit der Wehrleitung und der Stadt sind unübertroffen. Vom Stadtfeuerwehrinspektor bis zum jungen Feuerwehranwärter engagieren sich alle ehrenamtlich. Das ist wahrhaft inspirierend und steht für den Charakter der Pfälzer. Als Brandschutzerzieher leite ich ein Projekt in der Realschule plus Neustadt. In diesem Jahr lautet der Projekttitel Ehrenamtliche Arbeit in Hilfsorganisationen - Selbstschutz und Selbsthilfe. Für diese ehrenamtliche Tätigkeit muss ich mir einen Tag in der Woche frei nehmen, um in der Schule zu unterrichten – dies ist ein wunderbares und aufregendes Projekt und ein Verdienst der Feuerwehr-Führung, der Stadt Neustadt und der Schulleitung der Realschule plus. Ich bin außerdem stark in der Jugendfeuerwehr engagiert. Nicht nur für die Stadt Neustadt als Fachbereichsleiter sondern auch auf regionaler sowie auf Landesebene als stellvertretender Verbands- Jugendfeuerwehrwart. Diese Arbeit ermöglicht mir vor allem Kontakt und regen Austausch mit allen Feuerwehren in der Vorderpfalz und auch in ganz Rheinland-Pfalz. Es ist eine wunderbare und lohnende Arbeit, die Erfahrungen weiterzugeben, zu helfen und zu beraten. Ich habe auch die Ehre, ein Mitglied des Neustadter Beirats für Migration und Integration zu sein. Mit einem politischen Mandat ist es sehr interessant, bei der städtischen Politik bezüglich Migration und Integration beteiligt zu sein, Einfluss nehmen zu können und ebenso eine Chance, anderen beim Setzen und Erreichen von Zielen zu helfen. Irgendwie schaffe ich es dazwischen noch, einen vollen Terminplan als Dozent für anglo-amerikanisches Recht und BWL unterzubringen. Und natürlich liebe ich auch mein lebhaftes Familienleben als Vater von 16-jährigen Drillingsjungs – ein nicht immer leichtes Unterfangen.
Chili:In wie fern und in welchen Bereichen kann sich Ihrer Meinung nach die Pfalz noch verbessern?
Mathäß: Vielleicht könnte die Pfalz als Region und kulturell auf nationalem und internationalem Niveau besser repräsentiert sein.
Chili: Haben Sie ein persönliches Motto?
Mathäß:Wir brauchen alle einmal an einem gewissen Punkt in unserem Leben Hilfe. Man sollte nie Angst haben, darum zu bitten und bereit sein, Hilfe zu geben, wenn man darum gebeten wird. Dies ist eine Haupteigenschaft der Pfälzer und deshalb fühle ich mich hier so zu Hause.

Pressespiegel
Pfälzer Gesichter Chili, September/Oktober 2015