Zur Person
Jakob Müller

Jakob Müller war ein Tausendsassa. Der Liebe wegen kam der gebürtige Wormser nach Duttweiler. Dort gründete er den Sportverein und erfand das Weinfest mit der Wahl einer Weinkönigin. Ebenso übernahm er zwischendurch das Amt des Bürgermeisters.
Bekannt wurde Müller aber hauptsächlich als Gründer und langjähriger Vorsitzender des Pfälzischen Tischtennis-Verbands.
Ein international besetztes TT-Seniorenturnier trug lange Zeit den Namen von Jakob Müller.

Die Geschichte des TT in der Pfalz ist eng verknüpft mit Jakob Müller

Der 2. Weltkrieg war gerade ein halbes Jahr zu Ende. Die Siegermächte Amerika, Russland, England und Frankreich haben Deutschland in vier Zonen aufgeteilt und Bestimmten dort. Die Pfalz "gehörte" den Franzosen, dem Sport in Deutschland wegen seiner Verstrickung in Nationalismus und Militarismus des Dritten Reiches sehr distanziert gegenüber. Aber um den Sport für ihre langfristigen Ziele in der Politik nutzen zu können, mussten die Franzosen ihr Misstrauen überwinden und Reformen vornehmen.  
Der Sportbetrieb war massiv eingeschränkt, erst nach und nach wurde die gemeinsame Ausübung von Sport und die Gründung von Sportvereinen und ein Spielbetrieb wieder erlaubt. Es gab strenge Auflagen und auch nicht alle Sportarten durften ausgeübt werden, Reisen von Mannschaften mussten von der Militärregierung genehmigt werden. 
In den Dörfern konnte sich die Bevölkerung selbst versorgen, die Not war nicht so groß. Aber auch dort forderte der Krieg seinen Tribut, viele Männer kamen nicht mehr heim. Vor diesem Hintergrund wollte Jakob Müller mit der Gründung eines Sportvereins den Mitbürgerinnen und Mitbürgern wieder etwas Abwechslung und Ablenkung vom Alltag zu bieten und ihnen wieder Sinn und Spaß am Leben zu geben.. 
So wie er dachten noch viele andere und noch bevor Müller in seinem Heimatort Duttweiler den VfL gründete, wurde am 30. März 1946 in Kaiserslautern die Sportbehörde Hessen-Pfalz aus der Taufe gehoben, Müller übernahm die Fachschaft Tischtennis, bereits vor dem Krieg stand der gebürtige Wormser von 1929 bis 1940 dem Tischtennisverband Südwest vor. 
Aus der Sportbehörde entwickelte sich der Sportbund Pfalz, der am 23. Juli 1949 in Hambacher Gasthaus Engel gegründet wurde, das Gasthaus ist heute im Besitz einer Familie aus Duttweiler. Auch bei Sportbund übernahm Müller den Bereich Tischtennis. 
Die Organisation des Spielbetriebs war problematisch. Telefon gab es noch nicht, alles wurde per Brief abgewickelt und manchmal reisten Mannschaften an, um festzustellen, dass das Spiel nicht stattfindet, weil im Saal der Gaststätte eine Fastnachtssitzung statt findet. Zum 1. September 1948 wurde deshalb eine Wettspielordnung eingeführt, um eine einheitliche Vorgehensweise festzulegen. 
Darüber hinaus erkannte Jakob Müller erkannte die Probleme mit der Darstellung nach außen sehr schnell und schrieb am 19. Januar 1949 im "Tischtennis-Telegramm", dem sportlichen und organisatorischen Informationsblatt für die Fachschaft Tischtennis: 
„Oft muss ich feststellen, dass in vielen Fällen nicht die einfachsten sportlichen Voraussetzungen getroffen sind, die Tischtennis auch als Sport repräsentieren können. Mängel, die sich auch auf die Zuschauer negativ auswirken und den guten Kern der Sache diskriminieren. Hierzu einige Beispiele, wie man es besser machen müsste. Mehr Schaukämpfe prominenter Spieler und Spielerinnen, mehr Mannschaftsvergleichskämpfe. Die Spielstätten müssen gegen den Zuschauerraum abgegrenzt, Tische und Zubehör in tadelloser Ordnung und Beleuchtung und Auslauf sichergestellt sein. Gesonderter Platz für das Schiedsgericht und gutes Blickfeld für die Zuschauer sollten selbstverständliche Dinge sein. Wesentlich ist, dass auch dem Laien das Spielgeschehen verständlich gemacht wird, durch Aufruf der Spieler, ihre Vorstellung, Bekanntgabe der Spielergebnisse und des Spielstandes. Die einheitliche Bekleidung nimmt einen wesentlichen Raum in der Wirkung unseres Sportes nach außen ein. Es ist heute mit wenigen Mitteln möglich, dass die Spieler in einheitlicher Oberbekleidung, Pullover, dunkle Hemden, auftreten und auch ein kleines Vereinswappen kostet nicht die Welt.“ 
Einiges davon hat Müller selbst initiiert, wie das internationale TT-Turnier. Vieles davon hat heute noch sein Gültigkeit, auch wenn manches - wie z.B. einheitliche Spielkleidung - etwas nachlässig gehandelt wird. 
Somit war er am 9. Juli 1950 in Neustadt Mitbegründer des Pfälzischen Tischtennisverbandes, dessen Vorsitzender er 25 Jahre lang war. 15 Jahre lang führte er außerdem den ebenfalls von ihm angestoßenen Tischtennisverband Südwest, dem neben dem Pfälzischen auch der Rheinländische, der Saarländische und der Rheinhessische Tischtennisverband angehörten. Zusätzlich war er fast zehn Jahre lang Mitglied im Vorstand des Deutschen Tischtennisverbandes, bei dessen Gründung er maßgeblich mitwirkte. Auch die Südwest-Oberliga war eine Idee von Müller.
Jakob Müller - ein Visionär und Macher. 
Der Pfälzische TT-Verband hat seine Verdienste gewürdigt, in dem er das große internationale Seniorentreffen nach ihm benannte. 

Laudatio von Marc Weigel - VfL-Festabend 4. Mai 1996

1946, ein Jahr nach Kriegsende geht es den Menschen in Deutschland schlecht. Essen ist knapp. In den Dörfern ging es noch einigermaßen, in den Städten dagegen war das Bild umso verheerender. Umso erstaunlicher ist es, dass gerade in dieser schweren Zeit ein Mann auf die Idee kam, einen Fußballverein zu gründen. Oder vielleicht ist es gar nicht so erstaunlich, denn immerhin könnte der Sport dazu dienen, die Menschen von ihrer Not etwas abzulenken und ihnen wieder Sinn und Spaß am Leben zu geben.
Der Mann von dem ich spreche heißt Jakob Müller.
Lassen sie mich kurz etwas über Jakob Müller, den Vereinsgründer des VfL Duttweiler sagen.
Jakob Müller wurde in Worms geboren. Er wuchs dort in der Zeit während und nach dem 1. Weltkriege auf. Eher zufällig kam er nach Duttweiler, wo er im Gasthaus „Zum Löwen“ seine spätere Frau Ida Schäfer kennenlernt. Im März 1945 heiraten die beiden unter sehr bescheidenen Umständen und wohnen fortan hier in Duttweiler. 
Von 1929 bis 1940 stand Jakob Müller dem Tischtennisverband Südwest vor. Nach dem Krieg, schon ab 1946 organisierte er den Tischtennissport im gesamten französischen Besatzungsgebiet. Somit war er Mitbegründer des Pfälzischen Tischtennisverbandes, dessen Vorsitzender er 25 Jahre lang war. 15 Jahre lang führte er außerdem den Tischtennisverband Südwest, dem neben dem Pfälzischen auch der Rheinländische, der Saarländische und der Rheinhessische Tischtennisverband angehörten. Zusätzlich war er fast 10 Jahre lang im Vorstand des Deutschen Tischtennisverbandes.
Er gilt nicht nur als Gründer des Pfälzischen Tischtennisverbandes und des VfL Duttweiler, sondern auch als Vater des Duttweiler Weinfestes.
Er vermittelte die Partnerschaft Duttweilers mit den Städten Hockenheim, Pfungstadt und Dudweiler/Saar. Fast 9 Jahre lang war er Bürgermeister von Duttweiler und veranstaltete unter anderem auch die 1000-Jahrfeier unseres Heimatdorfes. 
Neben der Goldenen Ehrennadel des Deutschen, und der Goldenen Ehrennadel mit Diamanten des Pfälzischen Tischtennisverbandes, war er ausgezeichnet mit der Goldenen Ehrennadel des Pfälzischen Sportbundes, der Verdienstmedaille und des Bürgerpreises der Stadt Neustadt an der Weinstraße und der Ehrennadel des Landes Rheinland-Pfalz.
Jakob Müller verstarb leider viel zu früh 1983 im Alter von 72 Jahren. 

Festabend VfL Duttweiler

Weitere Meldungen
TT-Senioren treffen sich 24. Juli 2015
Hochkarätig besetzt 16. August 2013
Von Müller ausgeheckt 22. Juli 2011
Kissel erst im Endspiel geschlagen 3. August 2001
Müller Ehrengast 29. August 1975
Grußworte von Müller 28. August 1971
Grußworte von Müller 30. August 1970
Zehn Jahre PTTV 1. April 1960
1. Internationales TT-Seniorentreffen 31. Dezember 1957
Jakob Müller Vorsitzender 9. Juli 1950
Drei Mal Aus nach Runde Eins 5. Dezember 1948
Grußworte aus Festschriften
TT-Turnier

Die Bilder stammen vermutlich von einem TT-Turnier in Deidesheim. Näheres ist nicht bekannt